Was bedeutet pflanzenverfügbar?

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In Garten-Blogs, YouTube-Videos und Produktbeschreibungen von Düngemitteln und Bodenhilfsstoffen begegnet man immer wieder dem Begriff "pflanzenverfügbar". Das klingt wichtig und nach einem tollen Marketing-Schlagwort, sagt aber den wenigsten Anwendern wirklich etwas. Was tatsächlich unter dem Betriff der Pflanzenverfügbarkeit zu verstehen ist, erklären wir dir in diesem Beitrag.

Warum ist Pflanzenverfügbarkeit bei Nährstoffen wichtig?

Erstmal zur Begriffsklärung: Pflanzenverfügbar bedeutet im Grunde nur, dass Nährstoffe von den Pflanzen über die Wurzeln oder die Blattporen aufgenommen werden können. Der Grad der Pflanzenverfügbarkeit eines Nährstoffs beschreibt also, ob und in welchem Umfang die Pflanze die Nährstoffe aufnehmen kann. Oft ist den meisten von uns weder das Ob noch das Wie bekannt, denn die wenigsten Hobbygärtner befassen sich derart intensiv mit Bodenchemie. Gärtnern soll schließlich Spaß machen und nicht in eine Chemie-Stunde ausarten. Dennoch macht es Sinn, sich mit den Grundlagen der Bodennährstoffe vertraut zu machen.

Die Wasserlöslichkeit entscheidet!

Es können nämlich nur wasserlösliche Nährstoffe von den Pflanzen aufgenommen werden. Viele Nährstoffe liegen aber nicht in wasserlöslicher Form vor, sondern sind an Bodenteilchen gebunden. Andere Nährstoffe sind Teil von anorganischen Verbindungen, die nahezu gar nicht wasserlöslich sind (z.B. Quarz). Aber dazu später mehr. Viele Nährstoffe im Boden nützen also gar nichts, weil sie nicht in der richtigen Form vorliegen – nämlich pflanzenverfügbar. Oft leiden Pflanzen dann unter Nährstoffmangel, obwohl Bodenanalysen zeigen, dass der Nährstoffgehalt ausreichend hoch ist. Vor allem bei Mikronährstoffen kommt das häufig vor. Welche Nährstoffe zu den Mikro- und welche zu den Makronährstoffen gehören und wie sie wirken, liest du in einem anderen Beitrag.

Faktoren für Pflanzenverfügbarkeit

pH-Wert

Wie beschrieben ist ein Teil der Nährstoffe im Boden an Bodenteilchen gebunden. Damit die gebundenen Nährstoffe der Pflanze zur Verfügung stehen, müssen diese erst von Regen- oder Gießwasser gelöst werden. Hier kommt der pH-Wert ins Spiel. Denn der pH-Wert spielt eine große Rolle dabei, wie stark die Nährstoffe an den Bodenteilchen haften. Je stärker die Bindung ist, desto schwerer sind die Stoffe wasserlöslich und desto weniger können sie von der Pflanze aufgenommen werden.

Unterschiedliche Nährstoffe bevorzugen unterschiedliche pH-Werte. Ein falscher pH-Wert kann die Aufnahme bestimmter Nährstoffe fast gänzlich unterbinden.

Zink (Zn) und Mangan (Mn) zum Beispiel können bei zu hohen pH-Werten nicht von der Pflanze aufgenommen werden. Andere Nährstoffe wie Kalium (K) sind bei zu niedrigem pH-Wert nicht pflanzenverfügbar. Hier die idealen pH-Bereiche für die drei wichtigsten Makronährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium:

  • Stickstoff (N): 6,5-8,5
  • Phosphor (P): 6-7
  • Kalium (K): > 6

Das beste Aufnahmepotenzial für die meisten Nährstoffe liegt bei einem neutralen pH-Wert. Den pH-Wert deines Bodens kannst du mit pH-Teststreifen einfach selbst bestimmen. Ist dein Boden zu alkalisch (pH-Wert zu hoch), kannst du mit Hilfe von spezieller Sauererde, saurem Kompost oder Bokashi den Wert senken. Ist dein Boden hingegen zu sauer (pH-Wert zu niedrig), hilft dir Diabas Urgesteinsmehl mit seinem pH-Wert von 8,5, einen gesunden mittleren Wert herzustellen.

Hier eine Übersicht darüber, welche Nährstoffe bei welchem pH-Wert am besten verfügbar sind.

Infografik: Nährstoffverfügbarkeit nach Boden pH-Wert

Form

Neben dem richtigen pH-Wert des Bodens kommt es auch darauf an, in welcher Form ein Nährstoff vorliegt. Das beste Beispiel hierfür ist Kieselsäure. Diese ist zwar kein Nährstoff, aber eine für die Pflanze überaus wichtige Verbindung aus Sauerstoff und Silizium (SiO2). Sie agiert als eine Art Schutzschild für die Pflanze, denn sie stärkt die Zellstruktur und die Blattoberflächen, wodurch diese besser gegen Parasiten und Pilze geschützt sind.

Kieselsäure kommt in verschiedenen Mineralen vor. Liegt sie in Form von Quarz vor, dessen wesentlicher Bestandteil sie ist, kann sie von Pflanzen nicht aufgenommen werden. Denn Quarz ist verwitterungsbeständig und nahezu nicht wasserlöslich. Die Kieselsäure ist dann zwar im Boden, nützt den Pflanzen aber nichts. Liegt sie jedoch in Form von verwitternden Mineralen wie zum Beispiel Silikaten vor, ist die Kieselsäure nahezu vollständig pflanzenverfügbar.

Die Kieselsäure-Thematik greift zum Beispiel bei dem beliebten Bodenhilfsstoff Urgesteinsmehl. Hier "trennt sich die Spreu vom Weizen", denn je nach Gesteinsart und Abbaugebiet variiert die Zusammensetzung. In manchen Urgesteinsmehlen ist Kieselsäure hauptsächlich in Form von Quarz enthalten, in anderen Steinmehlen, wie unserem Diabas Urgesteinsmehl aus Oberfranken, liegt sie weitestgehend in pflanzenverfügbarer Form als Teil von Silikaten vor.

Nährstoffgleichgewicht

Zum Schluss räumen wir noch mit dem Trugschluss auf zu meinen, man führt dem Boden bei einem Mangel eine große Menge der fehlenden Nährstoffe zu und gut ist’s. Das ist jedoch nicht der Fall, denn die verschiedenen Nährstoffe müssen im richtigen Gleichgewicht vorliegen. Ein Überschuss an einem Nährstoff kann die Aufnahme eines anderen Nährstoffes blockieren und damit einen Mangel hervorrufen, obwohl der fehlende Nährstoff im Boden vorhanden ist.

Andersherum beeinflussen verschiedene Nährstoffe ihre Pflanzenverfügbarkeit wechselseitig positiv. Zwischen welchen Nährstoffen Antagonismen (sich gegenseitig hemmende Beziehungen) und Synergismen (sich gegenseitig fördernde Beziehungen) bestehen, siehst du in der Übersicht.

 

Hohe Konzentration an Nährstoff

Antagonismus

(hemmt sich gegenseitig)

Synergismus

(fördert sich gegenseitig)

Stickstoff (N)   Kalium (K)
Schwefel (S)   Stickstoff (N)
Calcium (Ca) Magnesium (Mg), Eisen (Fe), Bor (B), Mangan (Mn), Kalium (K), Phosphor (P)  
Kalium (K) Calcium (Ca), Magnesium (Mg), Bor (B)  
Magnesium (Mg) Calcium (Ca) Phosphor (P)
Mangan (Mn) Magnesium (Mg), Eisen (Fe), Zink (Zn)  
Natrium (Na) Calcium (Ca) Phosphor (P)
Phosphor (P) Eisen (Fe), Zink (Zn)  
Kupfer (Cu) Eisen (Fe), Bor (B)  
Zink (Zn) Phosphor (P)  
Bor (B)   Kalium (K), Calcium (Ca), Phosphor (P)

 

Eine solche Nährstoffinteraktion liegt zum Beispiel bei den Makronährstoffen Stickstoff (N) und Schwefel (S) vor. Stickstoff braucht Schwefel, um seine Wirkung in der Pflanze entfalten zu können.

Bei Phosphor (P), handelt es sich zwar um einen für Pflanzen lebenswichtigen Makronährstoff. Gleichzeitig behindert ein zu hoher Gehalt an Phosphor aber die Aufnahme der Mikronährstoffe Eisen (Fe) und Zink (Zn). Liegt im Boden zu viel Calcium (Ca) vor, behindert das wiederum die Aufnahme von Phosphor.

Für den dritten Makronährstoff Kalium (K) besteht ein Synergismus mit Stickstoff (N): Ist genügend Stickstoff im Boden, kann auch Kalium besser aufgenommen werden. Ein Überschuss an Kalium hemmt jedoch die Magnesium-Aufnahme.

Ihr seht, hier gibt es zahlreiche Wechselwirkungen, auf die es zu achten gilt, wenn ein Mangel vorliegt. Nicht immer hilft dann die Zufuhr des Mangel-Nährstoffs. Manchmal ist die Gabe von Bodenhilfsstoffen wie Urgesteinsmehl mit zahlreichen Mikronährstoffen sinnvoller, da diese die wichtigen Makronährstoffe erst pflanzenverfügbar machen.

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