Trübes Wasser im Aquarium: Die 4 häufigsten Ursachen

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Wer sich die Mühe gemacht hat, ein Aquarium schön zu gestalten, möchte natürlich auch sehen, was im Becken so vor sich geht. Manchmal, vor allem aber in neu angelegten Aquarien, kommt es plötzlich zu Trübungen, die die Sicht erschweren. Für eine Wassertrübung gibt es mehrere Ursachen, die manchmal harmlos, manchmal aber durchaus kritisch sind.

Trübung durch Schwebeteilchen

Diese Art der Trübung ist meist einfach zu identifizieren. Sieht man mit bloßem Auge winzige Teilchen im Wasser schweben, handelt es sich um Schwebeteilchen. Sie stammen meist durch Verwirbelungen von Mulm oder Bodengrund durch gründelnde Fische oder einer Umgestaltung des Aquariums.

Auch beim Einsatz von neuem Bodengrund können Schwebeteilchen durch feinen Abrieb der Sandkörnen entstehen. Neuen Bodengrund sollte man deshalb immer nochmal spülen, bevor er im Becken verbaut wird. Hat man das versäumt und es entsteht eine Trübung, braucht man aber eigentlich nur etwas Geduld zu haben. Die Schwebeteilchen werden meist gut von der Filteranlage herausgefiltert.

Schwebeteilchen sind für Fische nicht gefährlich, sehen aber nicht schön aus. In akuten Fällen können sie mit speziellen flüssigen Flockungsmitteln gebunden und nachher abgesaugt oder gefiltert werden. Das sollte aber keine Dauerlösung sein. Kommt es häufig zur Schwebeteilchen-Bildung, sollte man den Umstieg auf eine leistungsstärkere Filterung prüfen oder das Filtermaterial wechsel und gegen ein feineres austauschen.

Braunes Wasser

Hat das Wasser eine bräunliche Trübung, kommt das meist durch freigesetzte Huminsäure, die das Wasser regelrecht verfärbt. Huminsäure ist z.B. in neuen Wurzeln, Erlenzapfen, Seemandelbaumblättern oder neuen Soil enthalten und wird in großen Mengen an das Wasser abgegeben, wenn die Materialien frisch ins Aquarium kommen. Meist kommt das nur bei Neugestaltung vor und ist kein Grund zur Beunruhigung. Huminstoffe ist für Tiere normalerweise in den Mengen, die Wurzeln oder andere organischen Objekte abgeben nicht schädlich. Wer die Braunfärbung aber aus optischen Gründen vermeiden will, kann Wurzeln vor dem Einsetzen intensiv wässern oder sogar abkochen. Ist die braune Trübung schon geschehen, können mehrere großzügige Wasserwechsel helfen.

Die bisher besprochenen Trübungen sind kein Grund zur Sorge. Die nächsten beiden Ursachen können aber durchaus gefährlich werden.

Weißliche bis milchige Trübung

Der häufigste Grund für eine milchige Trübung ist eine Bakterienblüte. Diese kommt vor allem bei noch nicht eingefahrenen Aquarien vor, da sich das Gleichgewicht zwischen Nährstoffeintrag und -abbau durch nützliche Filterbakterien noch nicht einstellen konnte. Wenn du mehr über die Einfahrphase und deren genauen Ablauf wissen möchtest, liest du mehr in unserem Blog.

Ursache für eine Bakterienblüte ist immer ein Nährstoffüberangebot. Im nicht eingefahrenen neuen Becken oder nach Bodengrundwechsel ist das Fehlen der nützlichen Filterbakterien der Grund. Es sind also noch nicht genügend Bakterien im Becken vorhanden, um ein Gewicht zur Nährstoffkonzentration herzustellen. Durch das Nährstoffüberangebot vermehren sich die wenigen Bakterien sprungartig sehr stark – die Bakterienblüte entsteht.

Doch auch im laufenden Aquarium kann eine Bakterienblüte auftreten. Gründe für einen Überschuss an Nährstoffen können abgestorbene Pflanzenteile, ein schlecht gereinigtes Becken mit zu viel Ausscheidungen, Überdüngung, Überfütterung oder zu viele Tiere im Aquarium sein.

Aber auch nach der Reinigung des Filters oder dem Austausch von Filtermaterial oder Bodengrund im laufenden Betrieb kann es zur Bakterienblüte kommen, da in Bodengrund und Filtermedium die meisten der nützlichen Bakterien leben.

Die Bakterien selbst sind zwar für Fische und andere Aquarienbewohner nicht gefährlich. Wohl aber der Sauerstoffmangel, der durch eine zu große Bakterienpopulation entsteht. Die Fische ersticken in diesem Fall einfach. Während der Einfahrphase ist das kein Grund zur Sorge, da während dieser Zeit sowieso noch keine Tiere ins Becken gesetzt werden sollten und die Trübung von selbst wieder verschwindet, wenn sich das biologische Gleichgewicht eingestellt hat. Im laufenden Becken besteht bei einer milchigen Trübung aber Handlungsbedarf. Hast du den Verdacht einer Bakterienblüte, setze die Tiere vorübergehend in ein anderes Becken, bis das Gleichgewicht im Aquarium wiederhergestellt ist. Schnelle Hilfe kann ein UVC-Klärer bringen. Dennoch sollte man die Ursache für den Nährstoffüberschuss ausmachen und beheben.

Grünes Wasser

Auch bei einer grünen Trübung des Aquariumwassers ist Vorsicht geboten. Diese entsteht durch eine Algenblüte, meist durch Schwebealgen. Wie du herausfindest, welche Art von Algen sich in deinem Aquarium breitmacht und wie du dem vorbeugen kannst, liest du ebenfalls in unserem Blog.

Wie bei der Bakterienblüte ist auch für eine Algenblüte meist ein Nährstoffungleichgewicht schuld. Kontrolliere die Futtermenge, Düngermenge, den Umfang des Besatzes und die Sauberkeit des Beckens, um die Ursache zu finden. Das ist wichtig, denn auch eine Algenblüte kann für deine Tiere gefährlich werden. Algen produzieren, wie alle anderen Pflanzen, tagsüber Sauerstoff und verbrauchen ihn nachts wieder. Bei einer schlagartigen Vermehrung von Algen, entziehen sie dem Wasser so viel Sauerstoff, dass nicht mehr genügend für Fische, Garnelen und Co. übrig bleibt. In der Folge erstickt der Besatz. Da Algen tagsüber außerdem CO2 verbrauchen, steigt der pH-Wert im Wasser an. Sind zu viele Algen im Becken, ist der Anstieg so stark, dass das Milieu des Aquariumwassers schlicht weg lebensfeindlich wird.

Schnelle Hilfe kann ein großer Wasserwechsel und der Einsatz eines UVC-Klärers bringen. Auch der Einbau einer CO2-Anlage kann nützlich sein. Bei häufigen Algenproblemen und bei Kontrolle aller möglichen Ursachen ohne Ergebnis, können Wasserflöhe oder Garnelen helfen. Sie fressen Schwebealgen nämlich mit Vorliebe. Wasserflöhe dienen dann zusätzlich als Lebendfutter für die Fische.

Siehst du in deinem Aquarium weniger eine Trübung des Wassers, sondern mehr eine Art ölige Schicht an der Oberfläche, handelt es übrigens sich vermutlich um eine Kahmhaut. Was das ist und du sie wieder loswirst, erfährst du in unserem Blog.

Tags: Aquarium, Tiere