Steinbrüche renaturieren: Das passiert nach dem Abbau

Filtern nach:

Folge uns auf Social Media

  • Keinen neuen Beitrag mehr verpassen
  • Kostenlose Inhalte & Anleitungen sichern
  • Aktionen & Rabatte als erster mitkriegen
Inhaltsverzeichnis:

Für eine moderne Infrastruktur benötigen wir alle große Mengen an Roh- & Baustoffen. Damit genug Schotter und Splitt für den Gebäude-, Straßen- und Gala-Bau zur Verfügung stehen, muss Gestein abgebaut werden. In Gebieten mit geeigneten Gesteinsadern werden deshalb mineralische Rohstoffe in Steinbrüchen aus dem Fels gewonnen.

Wo Rohstoffe abgebaut werden, erfolgt immer auch ein Eingriff in die Natur, der die Landschaft teilweise verändert. Jedoch bietet dieser temporäre Einschnitt bei guter Planung auch Chancen für die Natur.

Während und nach dem Abbau Lebensräume schaffen

Schon vor Beginn des Rohstoffabbaus müssen gesetzlich verpflichtende Rekultivierungs- und Renaturierungspläne aufgestellt werden, die direkt mit den (Naturschutz-)Behörden abgestimmt werden. So wird sichergestellt, dass nach Beendigung des Abbaus die Abbauflächen wieder für Land- und Forstwirtschaft nutzbar gemacht werden oder aber kleine Naturschutzgebiete entstehen.

Doch auch schon während des Abbaus sind die schroffen Felshänge, kargen Böden und seichten Gewässer wertvolle Refugien für Tiere und Pflanzen. In unseren Steinbrüchen in Nordbayern können wir regelmäßig Rehe, Füchse, Uhus, Flussregenpfeifer, Lurche, Schlangen, Frösche und viele andere auch geschützte Tierarten beobachten. Vor allem für Pionierarten bietet der Steinbruch geeignete dynamische Lebensräume zur Erstansiedlung, die in dieser Form fast gar nicht mehr natürlich vorkommen. Denn durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung, zunehmende bauliche Erschließung und Zersiedelung unserer Landschaft und Eingriffe wie Flussbegradigungen und Trockenlegungen finden viele Tierarten keinen geeigneten Lebensraum mehr. In der Folge haben zahlreiche Arten wie Fledermaus, Wanderfalke, Unke, Salamander, Molch, Libelle oder Uhu ihre Lebensräume verloren.

 

Junger Uhu im Steinbruch

Wasserfrosch auf Stein

 

Verantwortungsvoll handelnde Steinbrüche versuchen deshalb, durch vorausschauende und langfristige Planung bereits vor, während und nach dem Gesteinsabbau einen Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen Anforderungen der Rohstoffproduktion und den Bedürfnissen von Natur und Umwelt zu erreichen.

Renaturierung und Rekultivierung

Nachdem das Gesteinsvorkommen erschöpft ist, werden die technischen Aufbereitungsanlagen rückgebaut. Nun beginnt die Rekultivierung des ehemaligen Abbaugebiets. Durch umfangreiche Rekultivierungsmaßnahmen werden viele Steinbrüche verfüllt, um die Flächen für die Land- und Forstwirtschaft wieder nutzbar zu machen.

In vielen Steinbrüchen wird auf eine komplette Verfüllung verzichtet und der Natur gezielt Bereiche zurückgegeben. Bei der Renaturierung werden stillgelegte Steinbrüche wieder in großartige Naturbereiche verwandelt. Durch gezielte Hilfen für eine natürliche Renaturierung, erobert die Natur sich das Gebiet wieder zurück. Die zuvor entstandenen Refugien für heimische Tierarten, Kleinstlebewesen und Pflanzen bleiben so dauerhaft bestehen und tragen zum Erhalt seltener Arten bei.

 

Tiere und Pflanzen im Steinbruch